Die Serie der „Sonnenkreuze“ entstand aus Ausschnitten des Bildes, das für die Bildverwandlungsaktion „ERDENENDE? SONNENWENDE!“ benutzt wurde, die sich inhaltlich auf Entwicklung und Einsatz von Solartechnik bezog. Das Thema „Sonne“ wurde hier noch einmal aufgegriffen und weitergeführt.

Der Originalzustand des Bildes, zu vergleichen mit der ungebrochenen Idealsituation „Paradies“, wird durch einen menschlich-technischen Eingriff gestört. Die Original-Welt wird, ähnlich wie im menschlichen Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozess, in eine reproduzierte Welt verwandelt, die zum Teil des Daseins wird. Es sind die Bilder und Gedanken in unseren Köpfen. Aber auch die realen technischen Eingriffe in die Welt. Ins Bild gebracht ist dieser Prozess durch den fotokopierten Teil in Kreuzform. Diese Form hat ihre eigene Geschichte mit verschiedenen Bedeutungsebenen, die mit einfliessen.

Nun wird dieser gebrochene Paradies-Zustand wieder ausgeglichen durch den Einsatz von Blattgold. Gold ist alchemistisch verbunden mit der Sonne und mit dem Herzen, also mit Licht (=Erkenntnis) und Warmherzigkeit (=Moral). Damit ist der Weg gewiesen, wie konstruktiv mit der Situation umgegangen werden könnte, damit nicht eine allein technisch veränderte Welt in Erstarrung und Zerstörung hinein führt. Diese Entwicklung durch einen sanften technisch - zivilisatorischen Umgang mit der Natur, der nach Kreisläufen und Gleichgewichten sucht, statt nach endlosem Wachstum, wird möglich, wenn sie geboren wird in unserer Mitte, unserem Herzen, aus dem der Willensimpuls dazu kommen muss. Erst dann folgen auch nachhaltige Taten.
Im Bildaufbau findet man deshalb eine auf die Mitte bezogene Situation.

Das separate ausgeschnittene Kreuz erinnert an den ursprünglichen Zustand, der zwar als solcher nicht wieder erreicht werden kann und soll, aber dennoch als zielgerichtete Orientierung dienen kann.