In meiner Malerei geht es um das Zusammenführen extremer und vielgestaltiger Gegensätze, die ein spannungsvolles Mit- und Gegeneinander entwickeln, in dem die einzelnen Elemente einerseits ihre Eigenständigkeit bewahren, andererseits aber mit ihrer individuellen Spezifik zu einem grossen Ganzen beitragen, dessen Teile miteinander kommunizieren, miteinander Beziehungen aufbauen können.
Vielgestaltigkeit im Bild kann verstanden werden als Analogie zur Bewältigung von Vielgestaltigkeit im individuellen menschlichen Leben, aber auch im Gesamtzusammenhang des Gesellschaftlichen. Es ist die Suche nach Möglichkeiten, die endlose Verschiedenartigkeit gleichberechtigter Einzelelemente zu einem sinnvollen, funktionierenden Ganzen zusammenzuführen.
Die Polarität einerseits spontaner, sehr freier, lockerer abstrakter Malerei gegenüber andererseits sehr akkurater, kalkulierter geometrischer Zeichensetzung zieht sich über Jahre in verschiedenen Ausformungen durch meine Malerei hindurch. Dabei ist es mir ein Anliegen, diese Bereiche nicht nebeneinander in verschiedenen Werkgruppen zu praktizieren, sondern zu einer, durchaus auch konfliktreichen, Überlagerung und Synthese innerhalb jeden einzelnen Bildes zusammenzuführen.
Verschiedenen Ebenen individuellen menschlichen Seins sowie gesellschaftlicher und auch natürlicher Prozesse werden dabei miteinander verbunden. Diese Pole wurden in verschiedenen Denkrichtungen immer wieder neu benannt: als Chaos und Ordnung, Yin und Yang, Wollen und Denken usw. Ihr vielfältiges Gegeneinander, aber vor allem auch ihr Zusammenwirken, ihre Synthese, bearbeite ich in meinen Bildern mit meiner Sprache der Malerei.
Dabei fliessen insbesondere bei neueren Arbeiten alte Symbole wie auch Zeichensetzungen und Verschlüsselungen aus der Gegenwart mit ein und weisen in Richtung Zukunftsgestaltung.
Fast alle Arbeiten bis 2004 sind Acryl - Mischtechniken auf Papier. Grössere dieser Bilder sind oft auf Aluminium aufgezogen. Neuere Werke sind meist in Acryl auf Leinwand ausgeführt.